Das Jahr ist zu Ende. Irgendwie haben wir es rumgekriegt. Geht nicht anders, denn Zeit, dieses Gedankenkonstrukt der menschlichen Species, läuft unaufhaltsam. Die ambitioniertesten „Maßnahmen“ können sie nicht bremsen und das zeigt am Ende die Machtlosigkeit der Mächtigen.
Wie wird das nächste Jahr? Werden wir uns weiter mit fremdbestimmten Direktiven rumärgern? Werden wir uns weiter in Angst vor Krankheiten, Jobverlust, sozialem Abstieg, letztlich vor der Endlichkeit alles Seienden auf Parallelschauplätzen von den wirklich wichtigen Entscheidungen ablenken lassen? Oder werden wir es schaffen, uns unsere Selbstbestimmtheit zurück zu holen, in der Überzeugung, dass es Dinge gibt, die nicht verhandelbar sind: Würde, Freiheit, die Unverletzlichkeit von Körper und Geist.
Die Gesellschaft steht am Scheideweg. Wir haben es in der Hand, wohin das Pendel diesmal ausschlägt – Despotie oder Demokratie – viel mehr, als die Menschen von 1914, 1933, 1945, denn das nötige Wissen ist dank modernster Kommunikationswege für jeden verfügbar. Fluch für die einen, Segen für die anderen.
In der DDR gab es ein Lied: „Sag mir wo Du stehst!“, zu Unrecht als sozialistische Propaganda verunglimpft.
„Wir haben ein Recht darauf, dich zu erkennen
Auch nickende Masken nützen uns nichts
Ich will beim richtigen Namen dich nennen
Und darum zeig mir dein wahres Gesicht!“
Allen ein besseres, glücklicheres, freieres und sorgenfreieres neues Jahr 2022.
(Scotti)