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Da sind wir aber immer noch!

Woche der Demokratie – Tag 1

Der erste Tag der Woche der Demokratie, ausgerichtet von der Initiative Wir sind Viele! , ist geschafft. Ab dem späten Mittag strömten Menschen in Richtung Pariser Platz, sich zu versammeln. Mehrere Transporter waren vorbereitet und auch dieBasis ließ es sich nicht nehmen, mit eigenem Pritschenwagen vor Ort zu sein. DJ Ralf, BV Pankow, sorgte für den musikalischen Rahmen, Christian, ebenfalls Pankow, moderierte.

Ein paar Kamerateams mischten sich unter die Menge, von denen das des RBB unter Führung von Olaf Sundermeyer am wenigsten willkommen war. Jener glänzte in der Vergangenheit immer wieder mit propagandistischer Hetze gegen Andersdenkende, fabulierte von der „Radikalisierung der Querdenker“ und verkaufte sich als „Extremismusexperte“.

„Extremismusexperte“ Olaf Sundermeyer

Dass er Rechtsextremismus ausgerechnet in den neuen Demokratiebewegungen verortet, gehört zum Geschäft staatlicher Propaganda. „Lügenpresse“-Sprechchöre sind kaum gehalten, daran etwas zu ändern.

Kurz nach 15 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Die Menge der Teilnehmer kann nur grob geschätzt werden. Die Polizei, erfreulich zurückhaltend agierend, ging von 1500 aus. In den Medien wird von 5800 „Querdenkern“ gesprochen, der Demokratische Widerstand handelt mit einer Zahl über 10.000.

Viel wichtiger ist, dass die Bewegung sich bemerkbar gemacht hat. Die Tausende, die da in Volksfeststimmung bei sonnigen 26 Grad durch die Straßen zogen, waren nicht zu übersehen. Vergleiche mit den Megademos von vor zwei Jahren sind kaum geeignet, als Spiegel der Volksstimmung zur etablierten Politik herzuhalten. Zu verschieden sind die Bedingungen. Die Maßnahmen sind weitestgehend zurück gefahren, zweieinhalb Jahre Dauerfeuer mit dem Corona-Narrativ dürften Spuren hinterlassen haben. Viele sind in ihr bürgerliches Leben zurück gekehrt. Die Kriegsgefahr, durch Waffenlieferungen Deutschlands in das Krisengebiet weiter befeuert, wird nur diffus wahr genommen, spielt im Alltag kaum ein Rolle. Trotz einer nie dagewesenen Teuerung sind Existenzängste allenfalls am unteren Rand der Gesellschaft vorhanden. Schaut man in die Cafés und Kneipen der Nobelkieze rund um den Kollwitzplatz, hat sich für den wohlhabenden, akademischen Mittelstand kaum etwas geändert.

Die Abschlussveranstaltung auf dem Rosa-Luxemburg-Platz hatte beinahe Party-Charakter, wären nicht die klugen und teils aufrüttelnden Reden von Ulli Gellermann, Dr. Corinna Oesch, Hendrik Sodenkamp, Bernt Kartesas und anderen gewesen. Musikalisch Nachdenkliches gab es von Professor Bärsten und Partner. Am Ende heizten Björn Banane und der extra aus Österreich angereiste Polit-Rocker Ben Arslan den verbliebenen Zuschauern nochmal ordentlich ein.


Das Häuflein Kravallbrüder und-Schwestern am Rande der Veranstaltung (gezählt 30), die, wie üblich gesetzwidrig vermummt, nach Aufmerksamkeit heischten, sind kaum eine Erwähnung wert, außer, dass es sich immer um die selben Protagonisten handelt, die durch unkultivierten Radau die Montagskundgebungen vor der Gethsemanekirche stören.

(Scotti)

Fotos: ©scottiberlin

Video: ©Lars-Ulrich Schlotthaus