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Maskenpflicht in Berlin erneut gescheitert

Aufatmen im Einzelhandel

Die studierte Hydrologin, ehemalige Stipendiatin des katholischen Cusanuswerks und jetzige Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Grote (Grüne) ist mit ihrem Ansinnen, die Maskenpflicht in Berlin weiter zu verschärfen, zum zweiten Mal in Folge gescheitert. Obwohl laut Berliner Zeitung sogenannte Experten von Charité und Vivantes sich vehement für eine Ausweitung der Vorgaben aussprachen, konnte sich der Senat nicht einig werden.1 Bei einer weiteren Verschärfung hätte dieser Alleingang Berlins in guter Tradition der letzten zweieinhalb Jahre gestanden. Wir erinnern uns, auch die ehemalige Gesundheitssenatorin und Ex-Bankerin der Deutschen Kreditbank Dilek Kalayci war wiederholt durch forsches Auftreten in Sachen Corona aufgefallen, nicht zuletzt durch die Durchsetzung des leidigen Maskendiktats in zu jener Zeit durch Home Office und Lockdowns zum Teil menschenleeren Büroräumen und auf den Gängen ebenso leerer Firmengebäude.

In Berlin appelliert man an die Eigenverantwortung der Menschen. „Wir trauen den Menschen zu, dass sie eigenverantwortlich handeln“, so Bürgermeisterin Giffey wörtlich.2 „Jeder ist der eigene Hüter seiner Gesundheit“, schrieb der britische Philosoph und Politiker John Stuart Mill 1859, „der körperlichen, wie der seelischen und der geistigen. Die Menschheit fährt besser, wenn sie zugibt, daß jeder nach eigenem Gutdünken lebt, als wenn sie jeden zwingt, so zu leben, wie es den Übrigen paßt.“ (J.St.Mill: Über die Freiheit, Hamburg 2018, S.43)

Ob tatsächlich die Vernunft allein Sachwalter der Entscheidung war, darf bezweifelt werden. Als Grote in der letzten Woche im Alleingang vorpreschte, und so tat, als sei bereits alles in trockenen Tüchern, ging ein Murren und Raunen durch Teile der Bevölkerung. Das Regionalblättchen Berliner Woche mit einer Auflage von 1,3 Mio Exemplaren schrieb einen saftigen Artikel gegen den bisher wissenschaftlich in seiner Nützlichkeit nicht bewiesenen Maskenunsinn: „In Geschäften und öffentlichen Gebäuden wie Museen, Bibliotheken, Hochschulen oder Restaurants müssten wir dann alle wieder den Lappen hochziehen.“ 3

Online-Umfrage „Berliner Woche“ (Screenshot)

In einer im gleichen Artikel bereitgestellten Online-Umfrage sprachen sich immerhin über 88% der Teilnehmer gegen eine erneute Verschärfung aus. Eine Twitterumfrage der Berliner Zeitung fiel ähnlich deutlich aus. Inzwischen ist es bei großen Teilen der Bevölkerung kaum noch vermittelbar, warum man sich in der Eissporthalle oder bei Rock-, Pop-und Klassikkonzerten weiterhin frei bewegen darf, während man sich im Supermarkt, im Museum oder in der Bibliothek mit nachgewiesen gesundheitsschädlichen FFP2-Masken herumplagen soll, deren Herkunft und Zusammensetzung überdies oft genug höchst fragwürdig ist. Wir erinnern uns an das Schildbürgerstück bei vergangenen, viralen Todeswellen, als im Restaurant das Todesvirus vor allem stehende Besucher sanitärer Einrichtungen bedrohte, während es dicht bei dicht sitzende Bürger bei Speis und Trank in Ruhe ließ. Glühwein im Freien durfte nur gehend getrunken werden, während ein maskenfreies gemütliches Zusammenstehen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt von den Ordnungshütern unterbunden wurde, der Gesundheit wegen, wie es hieß.

Dass die aktuellen „Zahlen“ stationärer Covid-Behandlung sich zudem nicht dramatisch verändert haben, sogar leicht gesunken sind, können Interessierte anhand frei zugänglicher Statistiken selbst überprüfen.4 Hinzu kommt, wie es sogar im Evaluierungsbericht angedeutet wurde 5, dass die Masken in den seltensten Fällen korrekt benutzt werden. Häufig werden sie von den Anwendern nach Gebrauch über den Ellenbogen gezogen, in dessen Armbeuge sie im günstigsten Fall hygienisch korrekt hinein husten. Andere pflichtbewusste Nutzer stecken den hochgradig kontaminierten Hygieneartikel einfach in die Hosentasche.

Warum Deutschland und Österreich weiterhin an dem „Narrativ“ der Notwendigkeit von Corona-Schutzmaßnahmen festhalten, lässt sich nur schwer eruieren. In den allermeisten Ländern weltweit sind sämtliche Verordnungen aufgehoben. Selbst der mächtigste Demente der Welt, US-Präsident Joe B., erklärte unlängst die Pandemie für beendet. 6 Augenzeugen, Urlauber, Dienstreisende berichteten wiederholt, dass es in anderen Ländern schon seit längerem zugeht, wie vor dem März 2020. Wer einen Versuch wagen möchte, fahre einfach 150 Kilometer weiter auf einen Kaffee zu unseren polnischen Nachbarn.

In Berlin jedoch ist die Maske im Straßenbild allgegenwärtig. Insbesondere in den sogenannten Szene-Bezirken des akademischen Mittelstands, wie Prenzlauer Berg oder Friedrichshain, begegnet man auf der Straße, beim Friseur, im Bio-Markt an der Ecke und sogar in der Kirche häufig maskierten Zeitgenossen, nicht zu reden von den montäglichen Störenfrieden und Schreihälsen in der Stargarder Straße. Wann werden auch diese Menschen zur Vernunft kommen und einen Blick hinter die Kulissen wagen?

Gute Christen
Im Eisladen
Warten beim Friseur
Wächter*innen der reinen Lehre

(Scotti)

Anmerkungen:

1 https://www.berliner-zeitung.de/news/berliner-senat-berat-uber-maskenpflicht-und-hartefallfonds-li.280068

2 Ebenda

3 https://www.berliner-woche.de/mitte/c-politik/senat-will-verschaerfung-der-corona-regeln_a360812

4 https://data.lageso.de/lageso/corona/corona.html#station%C3%A4re-behandlung

5 https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/S/Sachverstaendigenausschuss/220630_Evaluationsbericht_IFSG_NEU.pdf S.86

6 https://www.stern.de/politik/ausland/coronavirus–joe-biden-erklaert-die-pandemie-fuer-beendet-32738864.html

Fotos: ©Scottiberlin