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Neues Demo-Format

Zweieinhalb Stunden mit Musik und Polizeieskorte durch Pankow

Unser Bezirksverband ist immer für eine kreative Überraschung gut. Was fehlt uns im Lichte der Öffentlichkeit? Aufmerksamkeit, Beachtung, Auseinandersetzung mit unseren Themen. Wenn dieBasis mediale Aufmerksamkeit findet, wird gelästert: Böhmermann („die Antisemiten-Partei“), der Tagesspiegel: Verschwörungsideologische Partei. So konnte es nicht weiter gehen.

Gefühlt sind die etwa 30 Teilnehmer mit Unterstützung aus anderen Bezirksverbänden durch jede noch so kleine Straße in Pankow geradelt. Die Fahrräder behangen mit Wahlkampfbotschaften, an zweiter Stelle hinter dem führenden Polizeiauto ein Lautsprecherwagen mit den Hymnen der Widerstandsbewegung: Tanz um Dein Leben, 99 Luftballons, danser encore … Ausgelassene Stimmung bei den Teilnehmern.

Auch in dieser überschaubaren Größe hat die Demo für wirklich erstaunliche Aufmerksamkeit gesorgt. Viel Zustimmung von den Passanten auf den Bürgersteigen, winkende Kinder. (seid ihr von den Grünen? Nein.) Ein- oder ausladende Handwerker haben sich über unseren Spruch: „Handwerk schützen Kompetenz statt Insolvenz“ sehr gefreut. An der einen oder anderen Stelle haben wir mit unseren Botschaften wirklichen einen Nerv getroffen.

Brav angepasst, brav gegendert.

Es gab auch die üblichen Pöbeleien, die im Wesentlichen unser framing als Nazipartei in blumiger Sprache zum Ausdruck brachten. Nur die Antifa schien einen schlechten Tag gehabt zu haben. Keine lärmende und topfschlagende Begleitung. Was war mit denen los? Aber dann doch, ein Lichtblick und was für einer. Ein einsamer Kämpfer für die Gerechtigkeit mit einem selbstbemalten Schild: „Antisemit*Innen RAUS aus den Kiezen“ – man war geneigt die Orthographie in „KiezInnen“ anzupassen.

Aber jetzt kommt’s. Gleich viermal schien uns der Kämpfer für eine bessere und wahrscheinlich klimaneutrale Welt immer eine Nasenlänge voraus zu sein. S-Bahn Schönhauser: er war schon da, Kastanienallee: er war schon da. Bornholmer Straße er war schon da.

Beinahe tragisch, dass es dann gegen Ende der Tour noch zu einem etwas unschönen fäkallastigen Wortwechsel gekommen ist.

Das Format Fahrraddemo hat sich beim ersten Testlauf als außerordentlich effektiv und für die Teilnehmer sogar als sportliche Herausforderung erwiesen. Bis zur Wahl wird weitergeradelt. Jeden Freitag durch unsere KiezInnen (lol), damit es auch die Antifa weiß.#

(Lars-Ulrich)


Fotos: ©schlotthaus