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Mit den Menschen reden!

Slogan Walk durch den Prenzlberg

Ein Ding braucht einen Namen und wenn es keinen gibt, machen wir uns einen. Der Terminus Slogan Walk steht bis heute nicht in der Wikipedia, und Wörterbücher geben ebenfalls nichts her. Bemüht man die derzeit beste Übersetzungsmaschine Deepl, gibt es Vorschläge wie Parolenwanderung oder Motto-Spaziergang, sperrige Komposita, wie sie in der deutschen Sprache häufig zu finden sind. Also bleiben wir vorerst bei der geschmeidigen anglophilen Variante.

Gleich drei der acht Kandidaten unseres Bezirkes hatten sich am Sonnabend, dem 14. Januar, verabredet, mittels Slogan Walk auf sich und dieBasis aufmerksam zu machen. Tatkräftige Unterstützung gab es von weiteren Mitgliedern. Die Methode wurde bereits im letzten Wahlkampf erprobt und ist so unorthodox wie effektiv. Anstatt sich mit einem Infostand bei Kaffee trinkender Selbstbeschäftigung an eine belebte Ecke zu stellen und zu hoffen, dass sich irgendwer aus den Reihen des politikverdrossenen Wahlvolkes für die Flugblätter mit den ewig gleichen, ewig leeren Versprechungen interessiert, gehen die Basis-Kandidaten auf die Menschen zu.

Zur besseren Erregung öffentlicher Aufmerksamkeit hatten sich unsere Wahlkämpfer die unlängst angeschafften Basiswesten übergezogen und sich mit Schildern behängt, wie sie ganz ähnlich noch an vielen Straßenlaternen zu finden sind. Immer wieder werden Plakate heruntergerissen, beschmiert oder anderweitig zerstört.

Ob es unsere Partei hierbei besonders hart trifft, oder ob auch andere politische Richtungen betroffen sind, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Die propagandistische Übermacht der Alt-Parteien, die sich nicht zuletzt im flächendeckenden Zupflastern des Berliner Stadtbildes äußert, mag hierfür ein verzerrtes Bild abgeben.

Herunter gerissen, beiseite gestellt. Wahlplakate derBasis.

Um 11 Uhr hatten sich unsere Spaziergänger an der Gethsemanekirche getroffen und wanderten nach Anlegen der „Ausrüstung“ durch die Straßen der Wahlbezirke 6 und 8, in denen an solch einem Vormittag viele Leute unterwegs sind, ihre Wochenend-Besorgungen zu erledigen. Das Wetter meinte es gut mit den Akteuren und auch die Menschen waren überwiegend guter Dinge. Flyer konnten verteilt werden und so manches Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern zeigte, dass ihnen nicht einerlei ist, was in unserem Land und darüber hinaus gerade passiert.

Aggressionen blieben weitest gehend aus. Nur an einem Marktstand Schiefelbeiner Ecke Seelower Str. gab es eindeutige Drohgebärden seitens eines Betreibers: „Haut ab mit Eurer scheiß Ideologie!“ Andere Mitarbeiter der Stände waren deutlich aufgeschlossener, nahmen das angebotene Info-Material dankbar entgegen.

Mit den Menschen reden:

Die Basisdemokratische Partei steht für konsequente Bürgerbeteiligung in allen gesellschaftlichen Belangen. Wir wollen mitentscheiden, egal, ob es sich um die Anschaffung von Tarnkappenbombern oder um das Aufstellen von Parkuhren vor der eigenen Haustür handelt. Mit Ideologie hat das freilich wenig zu tun. Demokratie ist die passendere Vokabel, die von Politikern, Medien und Staats-Intellektuellen stets im Munde geführt wird. Allein mit der Umsetzung hapert es – seit langem schon!

Slogan Walk – Glückstag für einen Straßenmusiker. Mehrere Basista-Euros wanderten in seinen Instrumentenkoffer.

(Scotti)


Fotos: ©scottiberlin