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Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg

Wer den Frieden will, ist friedlich – Ostermarsch 2023 in Berlin

Der Berliner Ostermarsch 2023 ist vorbei. Die Polizei spricht von 1500 Teilnehmern, die Veranstalter vermuten um die 2000. Damit bewegt sich die Größenordnung in etwa auf dem Niveau des letzten Jahres oder leicht darüber.

Die sogenannten Leitmedien werden nicht müde, eine Spaltung der Friedensbewegung herbei zu schreiben.

Einen „tiefen Riss“ will Mirja Fiedler von der Tagesschau gesehen haben1, deren „Bericht“ an dieser Stelle exemplarisch angeführt werden soll. Wo dieser Riss verlaufen soll, wird nach der Lektüre des Artikels klar. Einen übergebührend großen Raum räumt Frau Fiedler den etwa 40 Gegendemonstranten ein, die sich hinter der Bühne unter dem Motto „Gerade denken“ versammelt hatten.

Mirja Fiedler/ Tagesschau

Unisono wird den Ostermarschierern vorgeworfen, sie grenzten sich nicht klar genug von Russland ab. „Gerade denken“-Initiator Christian Mast bringt erwartungsgemäß die ewigen Versatzstücke linkssektiererischer Propaganda, die die Tagesschau als „Wahrheit“ in ihren Beitrag übernimmt. Da ist davon die Rede, DDR-Nostalgiker träfen auf Anti-Semiten und Rechtsextreme, die wohl aus reiner Bosheit Friedensflaggen schwenkten.

Für Waffenlieferungen, regierungsnahe Initiative „Gerade Denken“

Erwähnt wird nicht, dass schon in der Eröffnungsrede der Moderatorin eine klare Abgrenzung nach rechts und gegen die AfD erfolgte. Erwähnt wird nicht, dass die Kritik der Redner in erster Linie der Bundesregierung und den hinter ihr stehenden Rüstungskonzernen gilt. Erwähnt wird ebenso wenig, dass nach Ansicht der Friko (Friedenkoordination Berlin) nur ein konsequenter Pazifismus gepaart mit einer bedingungslosen Verhandlungsbereitschaft wirklich Frieden schafft. Ebenso wenig Erwähnung findet die scharfe Kritik an der geplanten Verwendung von Uranmunition, die eine neue Eskalationsrunde im Waffenwahn westlicher Prägung einläutet. Erwähnt wird nicht, dass die Bundesrepublik wieder einmal ihre Rolle als Vasall der USA auslebt, anstatt sich vermittelnd für Waffenstillstandsverhandlungen einzusetzen. „Wer den Sieg will, will den Krieg“, war auf einem Plakat zu lesen.

Eine „Expertenmeinung“ darf nicht fehlen. Es kämen im Gefolge der Corona-Proteste und über den Aufschwung des Rechtspopulismus zu den ehemals linksgrün orientierten Friedensveranstaltungen immer mehr rechte Gruppen, die die tradierten Rituale vereinnahmten, weiß ein Konfliktforscher Andreas Zick aus Bielefeld zu konstatieren. Beim Blick in die Glaskugel übersah der 61-jährige Sozialpsychologe, dass auf den Friedensdemonstrationen Rechtsextremisten nicht auszumachen waren. Selbst die in der Vergangenheit von mutmaßlichen Agents Provocateurs ausgerollten Kaiserflaggen blieben diesmal in den Kellern der Geheimdienste.

Statt dessen wurde der diesjährige Ostermarsch durch ein breites Bündnis friedensbewegter Initiativen getragen. Im Gegensatz zu 2022 gab es in diesem Jahr keine Ausgrenzung der Freien Linken oder der Freedom Parade. Und auch die Basisdemokratische Partei Deutschland, durch Dietmar Lucas sogar im Orga-Team vertreten, durfte sich mit Fahnen, Westen und Buttons zum Frieden bekennen. Noch werden wir von einigen Altlinken misstrauisch beäugt, noch fehlt das gegenseitige Vertrauen, auf beiden Seiten. Aber ein Anfang ist gemacht.

Während sich die Grünen längst aus der Friedensbewegung verabschiedet haben und sich ihre WEF-gesteuerten Protagonisten Baerbock und Özdemier zum großen Halali bereit machen, gibt es bei der LINKEN keinen einhelligen Standpunkt zur Friedensbewegung. Unterschiedliche Stellungnahmen der Verbände gingen im Vorfeld durch die Gazetten. Żaklin Nastić, menschenrechtspolitische Sprecherin der Partei und pro-Friko eingestellt, fand klare Worte durch eindeutige Adressierung der Verantwortlichen bundesdeutscher Eskalationspolitik, für die der Name Strack-Zimmermann als Synonym stehen dürfte.

Karsten Troyke
Dirk Zöllner

Musikalisch ausgestaltet wurden die Kundgebungen durch Karsten Troyke und Dirk Zöllner, die mit bewegenden Liedern dem Event einen würdigen Rahmen gaben. Der Berliner Ostermarsch 2023 blieb eine zutiefst friedliche Veranstaltung. Eine kleine Rangelei, hervorgerufen durch das provokatorische Gebaren eines maskierten Antifanten, konnte durch das besonnene Auftreten Dietmar Lucas‘ (Ordner) und das deeskalierende Einschreiten der Staatsmacht im Keim erstickt werden.

Dietmar Lucas (rechts im Bild)

Mehrere Vertreter der „anderen“ Seite mischten sich unter die Demonstranten, filmten und fotografierten unbehelligt. Man kennt sich. Ausgegrenzt wurde niemand, auch das ein Unterschied zu den neudeutsch „woken“ Akteuren der „Omas gegen Rechts“ und der sogenannten „Antifa“. Wer den Frieden will, ist friedlich!

Torsten Kirschke/ Die Grünen, unbehelligt
Die „andere Seite“, unbehelligt

Am Rande des Geschehens gab unser Vorstandssprecher Dr. Dieter Bonitz dem ZDF, vertreten durch eine Reporterin Anna Loll, ein Interview zur unlängst zum Skandal hochgeputschten Affäre rund um den Kulturkreis Pankow.2 Wir dürfen gespannt sein, was das Zweite Deutsche Fernsehen aus der Sache macht. Geplant sei eine Reportage über die deutsch-russische Journalistin Alina Lipp, hieß es. Alina Lipp berichtet seit Monaten aus dem Donbass und wird in Deutschland inzwischen strafrechtlich verfolgt.3

Dr. Dieter Bonitz (links)
Anna Loll/ ZDF


(Scotti)

Anmerkungen:

1https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/ukraine-ostermaersche-101.html

2Weitere Informationen siehe: https://www.nachdenkseiten.de/?p=95307

3https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Staatsanwalt-Goettingen-ermittelt-gegen-YouTuberin-Alina-Lipp,aktuellbraunschweig8804.html


Fotos: ©scottiberlin