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1. Mai – Feiertag und Kampftag

Rede von Dr. Dieter Bonitz

Liebe Freunde,

heute ist der 1. Mai, ein Tag mit Symbolkraft, ein gesetzlicher Feiertag sogar. Ein Tag mit Tradition. Ein Tag, der Geschichte geschrieben hat und dessen Geschichte immer wieder neu umgeschrieben und umgedeutet wird, der vereinnahmt wird von verschiedenen Interessengruppen.

Der 1. Mai wird vereinnahmt von Interessengruppen, zwischen denen im Prinzip Krieg herrscht. Und in ihrem Krieg gegeneinander sind sie dennoch vereint an diesem Tag. Das ist die Dialektik der Geschichte. Einheit und Kampf der Widersprüche: der eine kann nicht ohne den anderen sein. Und doch stehen sie in einem diametralen Gegensatz von These und Antithese zueinander, bis der Gegensatz in einer Synthese aufgehoben wird.

Niemand hat diese allgemeinen Gesetze der Dialektik besser herausgearbeitet als unsere großen deutschen Politiker und Philosophen, Karl Marx und Friedrich Engels. Die Geschichte hat die Menschen in Kapitalisten und Lohnarbeiter geteilt und die Epoche, in der diese beiden Klassen im Widerstreit miteinander liegen, nannten sie Kapitalismus. Die inneren Widersprüche des Kapitalismus würden zwangsläufig zum Sozialismus führen, der immer noch eine Klassengesellschaft sei und schließlich zum Kommunismus, der klassenlosen Gesellschaft, in der die Menschen als Menschheitsfamilie wieder vereint sein würden, weil es dann auf der Grundlage voll entwickelter Produktivkräfte keine Not und keinen Mangel mehr geben würde. Soweit die Theorie.

In der Praxis ist das kein Automatismus, sondern Ergebnis unserer Taten als Menschen. Oder eben als Menschheit, als Menschheitsfamilie, in der wir alle Mitglieder sind.

Der 1. Mai, Kommunismus, Kapitalismus, Sozialismus. Das sind zunächst einmal nur Worte, die ihre Bedeutung erst erlangen durch die Geschichten, die darum herum erzählt werden. Daher entsteht die Bedeutung all dieser Symbole erst aus der Geschichte, die wir für wahr halten. Doch auch über die Wahrheit werden Geschichten erzählt, die unseren Glauben an die Wahrheit erschüttern sollen. Damit wir eines Tages nicht mehr wissen, wo vorne und hinten, wo links und rechts ist und, ob wir Mann oder Frau sind. Völlig verwirrt, will man dann alles mit uns machen: uns überwachen, spritzen, einsperren oder dezimieren. Seit über einem Jahrhundert arbeiten hoch bezahlte Wissenschaftler, Psychologen und Linguisten, an diesem Projekt der Bewusstseinssteuerung.

Mit der Corona-Erzählung haben sie es vorläufig auf die Spitze getrieben und sind damit im größten Teil der Bevölkerung sogar sehr weit gekommen. Aber viele von uns haben den Irrsinn erkannt, weil wir entweder eine wissenschaftliche Bildung besitzen oder einen praktischen Verstand, der die Lügengebäude durchschaute. Es gibt also Lüge und Wahrheit und wir müssen sie erkennen und unterscheiden, wenn wir vernünftig handeln wollen.

Damit wir das können, müssen wir uns aus verschiedenen Quellen informieren, uns das Wissen über Natur und Gesellschaft aneignen und die Informationen abwägen und gewichten, ihren Wahrheitsgehalt hinterfragen und ihre Evidenz bewerten.

Was wissen wir über den 1. Mai?

(Quelle: Wikipedia)

Am 1. Mai 1856 demonstrierten australische Fabrikarbeiter im Kampf für einen Acht-Stunden-Tag. Ein Arbeitstag dauerte damals 10 bis 14, manchmal 16 Stunden bis zur völligen Erschöpfung. Die Begrenzung auf acht Stunden war damals ein Anliegen des sozialen Fortschritts. Fünf Jahre vorher, im Jahre 1851, war in der Nähe von Melbourne Gold gefunden worden, was schlagartig einen mehrere Jahre andauernden Goldrausch und eine Einwanderungswelle ausgelöst hatte. Das Land gewann so an Unabhängigkeit und war nicht mehr nur eine britische Strafkolonie. Gleichzeitig war dies die Zeit der frühen Industrialisierung Australiens, die im Jahre 1854 mit der ersten Eisenbahnlinie in Melbourne ihren sichtbaren Ausdruck fand.

In Erinnerung an das Jahr 1856 in Australien gingen am 1. Mai 1886 in den USA 340.000 Fabrikarbeiter auf die Straße, um gegen ihre gefährlichen und unwürdigen Arbeitsbedingungen zu protestieren. Bessere Arbeitsbedingungen, der Acht-Stunden-Tag und mehr Arbeitslohn waren auch hier ihre Forderungen. Allein in Chicago streikten 90.000 Menschen auf dem Haymarket, wo es am 3. Mai 1886 zu einer Bombenexplosion und einer Gewalteskalation zwischen Polizei und Arbeitern kam. Über die Ereignisse wurde weltweit berichtet und hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass diese Ereignisse in die Geschichte der Arbeiterbewegung eingingen und zu wiederholten Protestaktionen am 1. Mai auf der ganzen Welt führten.

Und das Bewusstsein der gemeinsamen Interessen führte zur internationalen Solidarität der Arbeiter auf der ganzen Welt. Gewerkschaften formierten sich, um ihre Interessen organisiert zu vertreten. Doch die Interessen waren beschränkt auf bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Unternehmer und Gewerkschaften schufen in der Folge staatliche Regulierungsbehörden, um ihre gegensätzlichen Interessen zu verhandeln und zu befrieden. Und so bildeten sie eine Einheit im Kampf ihrer verschiedenen Interessen.

Nach Deutschland gelangte der 1. Mai über den Internationalen Arbeiterkongress vom 14. bis zum 21. Juli 1889, zu dem sich Sozialisten und Gewerkschaftsvertreter aus der ganzen Welt in Paris trafen. Wichtigste Errungenschaften waren neben der Gründung der Zweiten Sozialistischen Internationale auch die Festlegung auf den 1. Mai als Tag internationaler Arbeiterkundgebungen.

In den Wirren nach dem ersten Weltkrieg im November 1918 stand Deutschland auf der Kippe zu einer sozialistischen Revolution nach dem Vorbild der Sowjetunion. Aus Angst vor dieser Entwicklung setzte sich der Schwerindustrielle Hugo Stinnes mit dem Vorsitzenden der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, Carl Legien, an einen Tisch, um ein Bündnis zu schließen, das die Macht unserer heutigen Gewerkschaften begründete: das Stinnes-Legien-Abkommen. Legien verzichtete im Namen der Arbeiter auf die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und auf eine Räterepublik. Dafür wurden er und seine Gewerkschaft als Verhandlungspartner anerkannt und der Achtstundentag zugesagt.

Im Jahre 1919 wurde der 1. Mai gefeiert – von beiden Seiten. Und der 1. Mai wurde zum Symbol dieses Streits und seiner Befriedung gleichermaßen. Im April 1919 beschloss die Weimarer Nationalversammlung ein Gesetz, das den 1. Mai zum allgemeinen Feiertag machte. Allerdings nur einmalig – das junge Parlament der Weimarer Republik konnte sich nicht auf eine dauerhafte Einführung einigen. Und auch die Vereinbarungen zum Acht-Stunden-Tag wurden in den Folgejahren immer wieder gebrochen.

1. Mai 1919, Rede Philipp Scheidemans vor dem Reichstag *)

Nach der Machtübernahme der Nazis im Januar 1933 wurde der 1. Mai endgültig gesetzlicher Feiertag und die Gewerkschaften verloren in der deutschen Arbeitsfront ihre Eigenständigkeit.

So ist der 1. Mai ein durchaus widersprüchlicher Feiertag, aber immer noch ein symbolischer Tag. Und ein Tag, für Narrative. Ein Tag für Geschichten über die Geschichte.

Warum ist die Basisdemokratische Partei bei dieser Mai-Demonstration dabei und nicht bei der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes und den anderen staatstragenden Gewerkschaften, die nicht nur die Corona-Inszenierung mitgemacht haben, sondern auch den Genderwahn, die Klimahysterie und die Digitalisierung unterstützen? Diese Organisationen, die als Interessenvertretungen der arbeitenden Menschen entstanden sind, sind durch die nachhaltige Bewusstseinssteuerung inzwischen zu Instrumenten der Herrschenden geworden, welche die wohlklingenden Nachhaltigkeitsziele des World Economic Forum unterstützen, die jedoch dem Grunde nach die totale Kontrolle der arbeitenden Bevölkerung anstreben.

Dazu kann ich nur sagen: Das ist nicht die Zukunft, die sich die Partei dieBasis für unsere Gesellschaft vorstellt.

Wir wollen Freiheit: Freiheit von materieller Not und die Freiheit von Zwang und Bevormundung, die Freiheit von mit sinnlosen und unproduktiven Beschäftigungen, die nur dazu dienen, Geld zu verteilen. Davon gibt es inzwischen viel zu viele in den Sozialversicherungen, den Banken und anderen Sektoren, in denen nicht für die vitalen Bedürfnisse der breiten Bevölkerung gearbeitet wird, sondern für die legale Umverteilung des Vermögens in die Taschen weniger Superreicher.

Wir wollen Machtbegrenzung: Wir wollen Gewaltenteilung in Staat und Gesellschaft. Wir wollen Demokratie durch Wahlen und Volksabstimmungen. Macht soll durch Wahlen verliehen werden. Und sie soll zeitlich begrenzt sein. Niemand soll Macht über andere Menschen haben nur, weil er über unermessliche Reichtümer verfügt, sondern weil er etwas für die Gemeinschaft leistet und darüber Rechenschaft ablegt.

Wir wollen Achtsamkeit. Dieser Begriff steht für den Wunsch nach Frieden und Völkerverständigung. Wir haben im Wahlkampf gesagt „Worte statt Waffen“. Aber wir wissen, dass auch Worte als Waffen eingesetzt werden können. Daher ist unser Ziel, auch die Sprache zu entwaffnen, um Verbindungen von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz zu schaffen. Dafür wollen wir eine neue Sprachkultur entwickeln, die als „Gewaltfreie Kommunikation“ gelehrt und gelernt werden kann. Denn in unseren elementaren Bedürfnissen sind wir doch alle gleich. Niemals würden wir aus eigenem Antrieb mit Gewalt auf unseren Nachbarn losgehen. Nur durch die in unserem Leben erfahrene direkte oder strukturelle Gewalt, kommt es zu Kriegen und immer wieder neuer Gewalt. Diese Gewaltspirale wollen wir überwinden und streben nach Völkerverständigung und nach einem friedlichen Zusammenleben der Volksgruppen, von Männern und Frauen und der Generationen.

Und als Viertes streben wir nach Schwarmintelligenz. Für mich steht dieser Begriff für die Wahrheit. In unserer komplexen Welt ist der Einzelne kaum in der Lage, die Wahrheit in all den verschiedenen Erscheinungen zu erkennen. Nur im freien Austausch der Meinungen können wir uns ein vollständiges und zutreffenderes Bild von der Wirklichkeit erarbeiten: eine Landkarte, um uns in der Welt besser zu orientieren.

Zurück zum 1. Mai!

Der 1. Mai steht als Symbol für den langen Kampf zwischen verschiedenen widerstreitenden Interessen. Er steht für die blutigen Auseinandersetzungen in der frühen Phase des Kapitalismus und für die zwischenzeitliche Befriedung der antagonistischen Widersprüche zwischen den Klassen. Und jetzt erleben wir, wie mit der Geschichte von einem Killervirus unsere Freiheit bedroht wurde, wie mit dem Krieg unser Wohlstand bedroht wird, wie mit linguistischen Sprachregelungen unser Bewusstsein verwirrt wird. Darum erinnern wir uns heute an unsere Geschichte als arbeitende Menschen und suchen einen Ausweg, einen Weg in eine bessere Zukunft.

Diesen Weg wollen wir mit friedlichen Mitteln gehen. Wir suchen aktiv nach einer Synthese, um die Gegensätze zu überwinden. Wir wollen das System überwinden. Darum sind wir nicht rechts oder links, weder für die eine noch die andere Seite. Wir sind Männer und Frauen und zusammen sind wir Menschen. Gemeinsam wünschen wir uns Frieden und die Lösung der sozialen Frage.

Darum haben wir aus der Demokratiebewegung und aus der Opposition gegen die verfassungswidrigen Corona-Maßnahmen heraus diese neue Partei gegründet.

Wir sind kreativ, wir sind bunt, wir sind freiheitlich und wir sind friedlich. Und insbesondere sind wir demokratisch – basisdemokratisch.

Man kann bei uns mitmachen. Aber denkt nicht, ihr könntet euch in der Partei dieBasis in ein gemachtes Nest setzen. Anpacken, mitmachen, ist gefragt. Mitwirkung an der Meinungs- und Willensbildung ist der Anspruch. Das ist nicht jedermanns Sache. Aber wer das tun möchte, ist in der Basisdemokratischen Partei Deutschland herzlich willkommen.

Und wer nicht aktiv mitmachen will, kann trotzdem Mitglied werden und die Arbeit der Aktiven mit seinen Mitgliedsbeiträgen unterstützen. Und wem auch das zu weit geht, kann die Partei mit seinen Geldspenden unterstützen. Denn die Unterhaltung einer geeigneten Infrastruktur, die Erstellung und Verteilung von Veröffentlichungen kostet Geld. Ihr alle hier gehört zu der Bewegung, aus der die Partei dieBasis entstanden ist. Euren politischen Willen will die Partei dieBasis in die Parlamente bringen. Dafür braucht sie eure Unterstützung.

Wir sind auf dem Weg und wir kennen das Ziel. Dafür lasst uns gemeinsam kämpfen.

Für Frieden, Freiheit und Demokratie.


*) Quelle: https://erinnerungsorte.fes.de/1-mai/

Fotos: ©scottiberlin

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