7. Berliner Friedensfahrt
Die Berliner Friedensfahrt hat inzwischen Tradition. Zum siebten Mal organisierten Mitglieder des Pankower Bezirksverbandes dieBasis die Radtour kreuz und quer durch die Berliner Innenbezirke Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg. Nach dem Start an der neuen Wache ging es über Scheunenviertel und Karl-Marx-Allee mit Zwischenstopp am Frankfurter Tor in Richtung Bötzowviertel, Prenzlauer Allee, um auf der Schönhauser eine weitere Pause einzulegen. Nach Tor- und Friedrichstraße fand die etwa zwanzig Kilometer lange Tour nach etwa dreieinhalb Stunden am Berliner Lustgarten ihren Abschluss.
Etwa 40 Teilnehmer hatten sich eingefunden, um mit ihrer Aktion auf die dringende Notwendigkeit eines Umdenkens in der Politik hinzuweisen. Themen wie Gesundheit, Meinungsfreiheit und natürlich die Hauptfrage Krieg und Frieden, die einzige, die wahrhaft alternativlos ist, müssen endlich einen breiten Debattenraum einnehmen. Die Radlerinnen und Radler hatten sich und ihre Fahrräder mit auf Pappschildern verfassten Botschaften geschmückt. Manche Friedensfahne war an den Gepäckträgern befestigt. Das Führungsfahrzeug war entsprechend ausgestattet und versorgte Radfahrer und Publikum mit passender Musik.
Die Reaktion der Passanten war bis auf einige wenige Ausnahmen positiv. Allein die Musikauswahl von französischen Chansons über russische und jiddische Volkslieder bis hin zum humanistischen Liedgut à la „Mackie Messer“ in der Satchmo-Interpretation zauberte vielen ein Lächeln aufs Gesicht. Selbst Autofahrer, in ihrem Fortkommen kurzzeitig blockiert, winkten dem Zug freudig zu. Die Straßen waren an diesem schönen Maientag voll mit Menschen, von denen mancher einen seltenen Blick über den eigenen Displayrand des allgegenwärtigen Smartphones riskierte.
An einem Tag wie diesem 4. Mai wird solch eine Aktion von gut tausend oder mehr Menschen wahrgenommen. Genau das ist die Intention der Friedensfahrer, aufzufordern, sich das Denken wieder zu trauen, Fragen zu stellen und Antworten einzufordern. So stand am Chassi des vorweg fahrenden Pritschenwagens zu lesen: „Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst!“, Mahnung und Vermächtnis des Alt-Sozialdemokraten Albrecht Müller.
Lob und Dank gilt der Polizei, die den Zug nach allen Seiten absicherte und mit ruhiger Hand durch den Straßenverkehr leitete.
(Scotti)
Fotos: ©scottiberlin