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Corona Pressespiegel

Empfang für einen Minister

Am 18.09. vormittags war der Corona-Pressespiegel vor dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin in der Scharnhorststraße aufgebaut. Mitglieder des BV Charlottenburg und des BV Pankow der Basisdemokratischen Partei hatten sich zwei Tage zuvor zu diesem spontanen Schritt entschlossen. Das Krankenhaus befindet sich in ruhiger Lage. Dennoch, wie bei früheren Ausstellungen auch, gab es von Passanten, selbst von einigen Soldaten, wohlwollende Reaktionen.

Ab 09:30 Uhr trafen Reporter mit Kameras ein. Ein Journalist der ARD filmte direkt den Pressespiegel. Ein Medienspektakel war folglich zu erwarten. In Erwartung des Bundesgesundheitsministers füllte sich die Treppe am Eingang des Gebäudes kurz vor 10 Uhr mit einem Begrüßungskomitee .

Screenshot Berliner Zeitung

Punkt Zehn fuhr der SPD-Politiker mit zwei Limousinen vor und betrat nach kurzer Begrüßung das Haus. Wie sich herausstellte, ließ er sich als Startschuß in die Impfsaison öffentlichkeitswirksam eine Spritze mit dem neuen, angepaßten Wunderwirkstoff von Biontec setzen.

Ab 12:00 wurde diese „Nachhricht“ in allen Hauptstrommedien verbreitet. Die anschließende kurze Pressekonferenz fand leider nicht wie angekündigt vor dem Krankenhaus statt, sondern im Hof vor einem Bauzaun, gut geschützt vor den Informationen des Pressespiegels.

Die Reporter zeigten keinerlei Interesse an einem Gespräch mit uns. Es kam jedoch nach der Abfahrt des prominenten Impflings unerwartet zu interessanten Begegnungen: Der Standortkommandant Generalarzt Dr. med. Ralf Hartmann überquerte die Straße und begrüßte uns. Wir erklärten kurz das Konzept des Corona-Pressespiegels und sprachen danach über verschiedene Themen, u.a. über die aktuelle Impfpflicht für Soldaten. Dr. Hartmann deutete dabei einen durchaus kritischen Blick auf Teilaspekte der letzten drei Jahre an und betonte, dass er als Mediziner den konkreten Patienten sähe. Der Arzt führte exemplarisch medizinische Umstände an, die bei Angestellten des Krankenhaus als Ausnahmegrund akzeptiert wurden.

Kurz darauf gesellte sich Dr. Jan Philipp Krüger zu uns, der Presseoffizier des Krankenhauses. Auch er äußerte sich kritisch, insbesondere mit Blick auf Pharmaindustrie und Politik. Zugleich vertrat er den Standpunkt, dass ein Berufssoldat in seinem Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich akzeptiere, dass seine Grundrechte eingeschränkt würden und dies auch die körperliche Unversehrtheit beträfe.

Die Gespräche mit Dr. Hartmann und Dr. Krüger konnten naturgemäß die medizinischen und politischen Probleme nicht tiefgreifend erörtern, fanden aber in einer freundlichen und aufgeschlossenen Atmosphäre statt und vermittelten uns den Eindruck, dass beide Verteter des Bundeswehrkrankenhauses sich durchaus Gedanken darüber machten, was hier im Lande los ist.

(Kurt)

Ankunft eines
Ministers